ROSENKRANZ UND GÜLDENSTERN SIND TOT

In Shakespeares „Hamlet“ sind sie eigentlich nur Nebenfiguren, nun stehen Rosenkranz und Güldenstern im Zentrum. Und das eröffnet einen völlig anderen Blickwinkel auf Shakespeares wohl bekannteste Tragödie.

Von Hamlets Mutter Gertrud und König Claudius auf ihren alten Weggefährten Prinz Hamlet angesetzt, um ihn wieder ins Gleichgewicht zu manövrieren, stiften sie mehr Chaos, als Ordnung. Neue Zweifel und Fragen entstehen – nicht nur für die beiden neuen Helden. Und so gerät der Versuch in Hamlets Schicksal einzugreifen zu einer tragisch-komischen Suche nach Sinn und Selbstbestimmung. Denn nicht nur das seltsame Verhalten des Prinzen wirft Fragen auf, Rosenkranz und Güldenstern fällt es schon schwer, dem eigenen wechselhaften Schicksal ein Sinn abzugewinnen.

Bereits in diesem frühen Stück, das seinen Durchbruch bedeutete, spielt Tom Stoppard virtuos mit verschiedenen Realitätsebenen. 1990 hat er es selbst verfilmt, ein Debüt, für das er bei den Filmfestspielen von Venedig mit dem „Goldenen Löwen“ ausgezeichnet wurde.

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