Soldaten, die todesmutig aus dem Schützengraben steigen und in den Kampf stürmen. Szenen wie diese prägen bis heute unser Bild vom Ersten Weltkrieg. Sie tauchen in TV-Dokumentationen, Zeitschriften und Bildbänden auf. Die meisten dieser Kampfszenen sind freilich gestellt. Sie entstanden im Zuge von Übungen im Hinterland, nach der Schlacht oder gar bei Spielfilmproduktionen in der Nachkriegszeit. Der Fotohistoriker Anton Holzer analysiert den Umgang mit Bildern im Zusammenhang mit dem ersten großen Medienkrieg der Geschichte. Er beschreibt den Arbeitsalltag der Kriegsfotografen und zeigt – insbesondere am Beispiel Österreichs –, wie fotografische Bilder im Propagandakrieg verwendet wurden. Anton Holzer, geb. 1964, Fotohistoriker und Herausgeber der Zeitschrift Fotogeschichte, lebt in Wien. Autor zahlreicher Bücher, u. a. „Die andere Front. Fotografie und Propaganda im Ersten Weltkrieg“ oder „Das Lächeln der Henker. Der unbekannte Krieg gegen die Zivilbevölkerung 1914 – 1918“.
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