Die Smiths führen eine herrlich belanglose Konversation nach dem Abendessen. Was ihnen entfallen ist: Ihre Gäste, das Ehepaar Martin, warten seit Stunden vor der Tür. Die Martins, die sich einander irgendwie bekannt vorkommen, entdecken ein seltsames Zusammenspiel der Umstände. Sie wohnen im selben Haus im gleichen Stock, schlafen im gleichen Bett – noch letzte Nacht. Doch sie erkennen sich nicht mehr. Ein Feuerwehrhauptmann ist auf der Suche nach Bränden und das Dienstmädchen versucht als Sherlock Holmes, Licht in das Dunkel zu bringen. Und die kahle Sängerin? Sie tritt nicht auf. Kein einziges Mal.
In diesem Klassiker des absurden Theaters ist die Sprache eine Schere, die mit jedem Satz das Verstehen und den Zusammenhang weiter zerschneidet. So findet die Sprache zu einer eigensinnigen Gesetzmäßigkeit und lässt die Realität weit hinter sich zurück. „Die kahle Sängerin“ ist eine Parodie des Lebens, „das Tragische gibt sich komisch, das Komische ist tragisch und das Leben wird lustig.“ (Ionesco)