HOLZFÄLLEN

Schon die Nennung des Namens Auersperger durch Dritte verursacht beim namenlosen Schriftsteller Übelkeit. Und ist  er den  Eheleuten  zwanzig Jahren aus dem Weg gegangen. Doch als er den Eheleuten Auersperger auf der Wiener Kärtnerstrasse begegnet, helfen keine Ausreden – er muss zu einem „künstlerischen Abendessen“ erscheinen, zu dem u.a auch noch ein Burgschauspieler geladen ist, der später, nach der Aufführung von Ibsens WILDENTE, erwartet wird. Ebenso wie die Eheleute Auersperger verachtet der Schriftsteller die übrigen Gäste, und so wird der Abend für ihn zu einer wahren Zumutung. Die im Laufe des Abends einsetzende Langeweile führt zu einer maßlosen inneren Erregung und schließlich zum überraschenden Abbruch des Dinners seinerseits.

Die Künstlichkeit und die  theatral aufgeladene Atmosphäre der Erzählung, die durch die Erscheinung des Burgschauspielers auf die Spitze getrieben wird, verlangt geradezu nach einer Bühnenfassung. In HOLZFÄLLEN beschreibt Thomas Bernhard seine Vorstellung vom Leben: Leben als Theater. „Holzfällen. Eine Erregung“ ist der einzige Roman des großen österreichischen Autors Thomas Bernhard, den Marcel Reich-Ranicki in seinen Literaturkanon aufgenommen hat.

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