Die „Hör-Ausstellung“ Sein & Mein bietet Anlass, sich mit dem Funktionskreis Stimme und Hören zu befassen. Das Horchen auf die klangliche Umgebung, auf die Klanglandschaft, ist die Wurzel allen Zuhörens. Justin Winkler möchte zeigen, dass Hören – anders als in der Schule oder im Musikunterricht gelernt – auf Umweltliches möglich ist: Hören ist dann kein passiver Akt, sondern ein aktiv aussuchender, lustvoll gestalteter Wahrnehmungsvorgang. Winkler formuliert daher den Anspruch, aus der Grunderfahrung des Hörens heraus die Tätigkeit des Horchens und die Leistung des Zuhörens und des Verstehens zu würdigen. Die Stimme ist die existenziellste Partnerin des Hörens, die alle Maßstäbe der Welt erschließt: „Ich möchte das Phänomen Stimme von seinem intimsten Raum bis zu seiner Anwesenheit in einem klanglich Landschaftlichen betrachten und seine geschichtliche Veränderlichkeit prüfen. Ihr entspricht ein alles andere als nur reaktives und passives Hören, das seinen Beitrag zur Gestaltung des kulturellen Komplexes von Stimme und Ohr leistet.“ Justin Winkler, geb. 1955, ist Professor für Humangeographie in Basel. Er hat u. a. Forschungsprojekte zu Soundscape, Volksliedern und Weinkultur geleitet.
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