„Drei Finger schreiben, aber der ganze Körper leidet.“ So lautet der bekannteste Schreiberspruch des Mittelalters. Meist anonym findet er sich am Ende eines Buches in Verbindung mit der Bitte um das Gebet des Lesers für den Schreiber und die schonende Behandlung seines unter großer körperlicher Mühsal entstandenen Werks. Hinzu kamen oft Klagen über die schlechte Qualität von Feder, Tinte und Pergament. Seit dem 5. Jahrhundert dienten fast ausschließlich Tierhäute (Schaf, Ziege, Kalb) als Grundlage für Bücher und Urkunden. Der Vortrag beleuchtet die Geschichte von regionalen Schriftdenkmälern von der Antike bis ins frühe Mittelalter. Im Mittelpunkt stehen Urkunden und Handschriften aus dem Bodenseeraum, der dank der reichen schriftlichen Überlieferung der Klöster St. Gallen und Reichenau als einzigartige Kulturlandschaft des abendländischen Mittelalters gelten kann. Peter Erhart, geb. 1973 in Feldkirch, studierte Geschichte und Französisch. Er leitet seit 2009 das Stiftsarchiv St. Gallen, das älteste Klosterarchiv Europas.
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