Michael Kasper: Die Pest im frühneuzeitlichen Südvorarlberg

In den Jahrzehnten um 1600 wurde der Süden Vorarlbergs mehrfach von „pestilenzischen Seuchen“ heimgesucht, 150 Menschen starben z.B. 1613 in Vandans an der Pest. Besonders einschneidend waren etwa die Seuchenzüge während des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648), als die Krankheit bei Truppendurchmärschen und -einquartierungen mehrfach eingeschleppt wurde. Die Menschen der frühen Neuzeit standen dem „Schwarzen Tod“ nahezu hilflos gegenüber, sodass viele in der Religion Schutz und Hilfe vor der Krankheit suchten. So sollte die Einrichtung besonderer Kulte wie die Verehrung der Pestheiligen Sebastian und Rochus, die Gründung von Bruderschaften, die Stiftung von Kapellen oder das Gelöbnis besonderer Wallfahrten, vor dem Ausbruch der Krankheit schützen. Es wurden jedoch auch Maßnahmen seitens der Obrigkeit gesetzt, um der Ausbreitung der Seuche Einhalt zu gebieten.

 

Vortragssaal

Eintritt frei

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